Das Land der Brennesseln
Inhalt
Das Erzgebirge bietet viele melancholische Ausblicke. Die sudetendeutsche Landschaft lässt die frühere menschliche Präsenz schmerzlich vermissen. Lange Zeit lag die Region in Bezug auf Beschäftigung, Wohlstand und Lebensqualität auf den hinteren Plätzen. Die charakteristisch gewellte Landschaft wurde jedoch von vielen deutschen Bewohnern bewohnt, die vor dem Krieg vertrieben worden waren. So auch das Dorf Königsmühle, das im Tal vor den Blicken der Passanten versteckt lag. Von der menschlichen Anwesenheit blieben nur Spuren in Form von steinernen Ruinen übrig. Vor dreizehn Jahren begann der Verein DoKrajin unter der Leitung des Sudetenhistorikers Petr Mikšíček mit der Wiederbelebung des Ortes. Aus dem Geisterdorf schufen sie einen sozialen und künstlerischen Raum für Begegnungen, Tourismus und vor allem für die Entwicklung der tschechisch-deutschen Zusammenarbeit und Freundschaft. Um diese Freundschaft zu feiern, organisiert der Verein jährlich ein Landartfestival, das sich mit der vergessenen Kultur des Sudetenlandes beschäftigt.
Wie aus Hass Zusammenarbeit entstand, wie sich die ausgegrenzten Regionen nach dem Krieg entwickelten und vor allem, wie der Mensch in eine schamlos verlassene Landschaft zurückkehrte, davon handelt dieser visuell fesselnde Film.
Über den Film/die Regie
František Pecina ist Student der Dokumentarfilmregie in der dritten Klasse der Miroslav Ondříček Film Academy in Písek. Seine Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf soziale Themen (We want to fly low, 2022) und historische Themen (Roots of hidden nation, 2022). Er ist Mitbegründer der künstlerischen Vereinigung Agentura K., für die er Kurzfilme, Musikvideos und Werbespots dreht. Als Bühnenbildner ist er an mehreren Studentenfilmen und Werbespots beteiligt. Derzeit bereitet er seinen Abschlussdokumentarfilm Phoenix über den Tod und die Wege der Akzeptanz vor.
FILMOGRAFIE:
• We want to flow low (2022)
• Roots of a hidden nation (2022)
• Laughter after work (2022)
• Nettle Land (2023)
• Fenix (2024)
• Collective work (2024)
Credits
- Regie:
- František Pecina
- Drehbuch:
- Jáchym Pochop
- Kamera:
- Jakub Hlinka
- Animation:
- Bára Procházková
- Schnitt:
- Daniel Šéfr
- Ton:
- Matěj Petr
- Musik:
- Antonín Laštuvka
- Produktion:
- Daniel Beroun
- Kontakt:
- František Pecina
- E-Mail:
- frantisek.pecina01@gmail.com
- Tschechien
- Tschechisch, Deutsch / UT Englisch
- 2023
- 15 min
Explosions near the museum (Vybukhy bilia muzeiu)
Inhalt
Das Heimatmuseum von Cherson, das zwischen dem 24. und 26. Oktober von russischen Besatzungstruppen geplündert wurde, beherbergte einst eine der größten und ältesten Antikensammlungen der Südukraine. Das Museum beherbergte mehr als 173.000 Objekte aus sieben Jahrtausenden, vom Gold der Skythen bis zu Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg. Zwei Wochen vor der Befreiung Chersons durch die Ukrainer führten die russischen Besatzungstruppen einen strategischen Raub durch und stahlen Jahrhunderte ukrainischer Geschichte aus dem Museum.
Über den Film/die Regie
Die in Kiew lebenden Künstler und Filmemacher Roman Khimei und Yarema Malashchuk, die seit 2013 an der Grenze zwischen bildender Kunst und Kino zusammenarbeiten, haben ihr Studium als Kameramänner am Institute of Screen Arts in Kiew (Ukraine) abgeschlossen. In ihren Arbeiten beschäftigen sie sich mit der Rolle des Statisten und setzen sich mit imperialistischen Mythologien auseinander. Sie wurden mit dem Hauptpreis des PinchukArtCentre Prize (2020) und dem VISIO Young Talent Acquisition Prize (2021) ausgezeichnet. Das Duo nahm auch am Future Generation Art Prize 2021, an der Baltic Triennial 14, der Göteborg Biennale 2023 und der Kyiv Biennale sowie an Gruppenausstellungen im Haus der Kunst, im Museum für zeitgenössische Kunst Antwerpen, im Albertinum und anderen teil. Ihre Videoarbeiten befinden sich in den Sammlungen des Museums für zeitgenössische Kunst Kiasma, des Museums für zeitgenössische Kunst Antwerpen, der Fondazione In Between Art Film Rom, des Kunstmuseums Liechtenstein, der TBA21 und der Frac Bretagne.
Additional Scenes / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2024 / 17 min. / Experimental
Fiction Dedicated to the Youth of the World III / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2023 / 9 min. / Documentary
Explosions Near The Museum / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2023 / 14 min. / Documentary
How It's Made / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2021 / 35 min. / Experimental
Fiction So They Won’t Say We Don’t Remember / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2021 / 24 min. / Documentary
Live Stream / 2020 / 17 min. / Experimental
Fiction New Jerusalem / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2020 / 77 min. / Documentary
Dedicated to the Youth of the World II / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2019 / 9 min. / Documentary
To Whom Have You Abandoned Us Our Father / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2018 / 9 min. /
Experimental Fiction State Institution / Roman Khimei, Yarema Malashchuk / 2017 / 8 min. / Experimental Fiction
Credits
- Regie:
- Yarema Malashchuk und Roman Khimei
- Drehbuch:
- Yarema Malashchuk und Roman Khimei
- Kamera:
- Yarema Malashchuk und Roman Khimei
- Schnitt:
- Roman Khimei und Yarema Malashchuk
- Mitwirkende:
- Clemens Poole
- Produktion:
- Bjorn Heldhof und Andriy Lytvynenko
- Kontakt:
- Roman Khimei, Yarema Malashchuk
- E-Mail:
- yaremaandhimey@gmail.com
- Ukraine
- Englisch
- 2023
- 13 min
Gefühle ausblenden auf eigene Gefahr
Inhalt
Im Herbst erleidet eine junge Frau eine bipolare Episode, doch angesichts ihres vollen Kalenders blendet sie diese Emotionen aus. In der Folge muss sie mit Schlaflosigkeit, Zwangsgedanken und Selbstmordgefühlen kämpfen, um Schule und Job zu bewältigen. Das Ausblenden der Krankheit - und ihrer Lebenswirklichkeit - stellt eine Gefahr dar. Ihr Körper bemerkt diese Spannung sofort und reagiert mit unkontrolliertem Erbrechen. Die Frau dokumentiert ihre Krankheit mit einem iPhone und nutzt damit die seltene Gelegenheit, den Kampf mit ihrer psychischen Erkrankung sichtbar darzustellen. Wir begleiten sie in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses, während eines Medikamentenentzugs und durch ihr Tagesklinikprogramm.
Über den Film/die Regie
Miranda Siegel ist eine US-amerikanische / ungarische Filmemacherin und Übersetzerin und lebt in Berlin. Sie arbeitete jahrelang als Kulturredakteurin für „New York Magazine“ und „Vulture“, berichtete von Festivals und Filmmessen, saß in Panels und Festival-Jurys. Sie interessiert sich für schwarze Komödien und Surrealismus sowie für die Überschneidung zwischen Mainstream- und Kunstkino. Sie studierte Filmproduktion beim Catalyst Institute in Berlin.
Credits
- Regie:
- Miranda Siegel
- Kamera:
- Miranda Siegel
- Schnitt:
- Miranda Siegel
- Ton:
- Sebastian Erdmann
- Musik:
- Kerem Esemen
- Produktion:
- Miranda Siegel
- Kontakt:
- Miranda Siegel
- E-Mail:
- miranda.siegel@gmail.com
- Deutschland
- Deutsch
- 2024
- 16 min
House of Velvet
Inhalt
House of Velvet ist ein Kurzfilm, der einen Tag im Leben der Mitglieder des Kiki House of Velvet verfolgt. Verstreute Momente aus ihren alltäglichen Erfahrungen in der Außenwelt lösen sich auf, wenn sich alle in der Sicherheit ihrer gewählten Familie wieder treffen. Drehbuchszenen, die mit authentischen und gelebten Erfahrungen der Charaktere verschmelzen, zeigen, wie sich die Kultur des Ballsaals mit ihrem Leben verflechtet und umgekehrt.
Über den Film/die Regie
Ivana Hucíková ist eine slowakische Autorin und Regisseurin. Im Jahr 2017 war sie eine der Fellows des UnionDocs Collaborative Studio in Brooklyn, NY, wo sie bei ihrem preisgekrönten Kurzdokumentarfilm INTO MY LIFE (Tribeca Film Festival, HotDocs, Camden, FestCurtas, POV shorts) Regie führte und den Schnitt übernahm. Ihr neuester Kurzfilm HOUSE OF VELVET wurde auf dem Mezipatra Film Festival, dem Slovak Queer Film Festival und Żubroffka 2023 uraufgeführt und ist jetzt weltweit auf NOWNESS zu sehen. In der Vergangenheit nahm Ivana an der IDFAcademy, dem Ex Oriente, dem American Film Showcase Workshop in Los Angeles, dem European Short Pitch und dem IDFA Forum teil.
Ivanas Arbeit dreht sich um Themen und Geschichten über Identität, Zugehörigkeit oder die Suche nach persönlicher Befreiung mit besonderem Augenmerk auf feministische und queere Themen. Sie hat vor kurzem ihren Doktor in Dokumentarfilm an der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der Darstellenden Künste in Bratislava abgeschlossen und arbeitet nun als freiberufliche Autorin, Regisseurin und Produzentin an der Entwicklung und Produktion neuer Dokumentar- und Spielfilmprojekte.
FILMOGRAFIE:
• Matky a dcéry – Dokumentation (2015)
• Into my life – Dokumentation (2018)
• House of velvet – Dokumentation (2023)
Credits
- Regie:
- Ivana Huciková, Igor Smitka
- Drehbuch:
- Ivana Huciková, Igor Smitka
- Kamera:
- Dusan Husar
- Schnitt:
- Barbora Bubelova
- Ton:
- Jan Licek
- Musik:
- Mikulas Prihoda, Jan Licek
- Produktion:
- Monika Lošťáková, Simona Hrusovska, Monika Prikkelova, Monika Kraft
- Kontakt:
- Monika Lošťáková
- E-Mail:
- monika@superfilm.me
- Slowakei
- Slowakisch, Tschechisch, Englisch / UT Englisch
- 2023
- 17 min
Memories of the foreign
Inhalt
Wie erinnern wir uns an die Migration? Wie sprechen wir über die Erfahrungen, Hoffnungen und den Widerstand von Arbeitsmigranten? In Form eines filmischen Gedenkens an seine Großmutter Fatma Selek, die 1973 aus der Türkei nach Österreich migriert ist, erzählt Tolga Karaaslan die persönliche Geschichte der Migration seiner Familie. Memories of the Foreign erforscht die Erinnerungen an das Leben in einem fremden Land und gleichzeitig, wie Menschen zu Fremden und sogenannten Anderen gemacht wurden. Die türkische Off-Stimme der Großmutter begleitet die Orte ihrer Erinnerungen in Wels, die in körnigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen gezeigt werden: Wohnhäuser, eine Parkbank, Autos, ein Fußballplatz, eine Schule, die Toreinfahrt eines Fabrikgebäudes, die Fassade einer Firma und ein möglicher Eingang zum Arbeitsplatz der Großeltern.
Über den Film/die Regie
Tolga Karaaslan (*1994 in Wels) ist ein österreichischer Filmemacher und Medienkünstler mit Wurzeln in der Türkei. Er studiert Medienkunst an der Kunstuniversität Linz. In seinen Filmen, Videos und Installationen beschäftigt er sich mit Themen wie der Suche nach der eigenen Identität oder dem Aufwachsen und Leben zwischen verschiedenen Kulturen. Seine Kunst verfolgt eine visuelle Sprache und atmosphärische Erzählweise in Kameraführung, Lichtstimmung und Montage, die den Figuren Zeit gibt, sich in ihrer Welt zu entfalten.
FILMOGRAFIE:
• Memories Of The Foreign (4 min, 2023)
• Strömungen (12 min, 2022)
Credits
- Regie:
- Tolga Karaaslan
- Drehbuch:
- Tolga Karaaslan
- Schnitt:
- Tolga Karaaslan
- Mitwirkende:
- Fatma Selek
- Ton:
- Sevil Kuş
- Produktion:
- Tolga Karaaslan
- Kontakt:
- Isabelle Piechaczyk
- E-Mail:
- isabelle@sixpackfilm.com
- Österreich
- Türkisch / UT Deutsch
- 2023
- 4 min
Nostalgia
Inhalt
Was haben Sauerteigbrot, der nächste Star Wars Prequel und Donald Trump gemeinsam? Alle drei beleben ein Gefühl wieder, das so alt wie die Welt ist, aber immer noch sehr mächtig: Nostalgie. Facettenreich, persönlich oder kollektiv, poetisch oder reaktionär, Nostalgie ist ein komplexer emotionaler Zustand.
Über den Film/die Regie
Geboren und aufgewachsen auf La Réunion – einem französisches Überseegebiet - arbeitet sie als freie Dokumentarfilmerin und Autorin in Karlsruhe. Sie studierte Film- und Medienwissenschaften in Lyon, Weimar und Utrecht und vertiefte sich in Fragen der Repräsentation in westlichen Kulturen, sowie in Umweltstudien. 2024 schloss sie die Filmakademie Baden-Württemberg mit ihrem Diplomfilm L’île jardin ab. Sie erzählt gerne von den Beziehungen zwischen Menschen, Umwelt und Orten – in Porträts, Reportagen oder Essays.
FILMOGRAFIE:
• Arte - 360° Reportage - 2024
(La Réunion, die Wiederbelebung der kreolischen Gärten, 52’ + 32’)
• L'île jardin (The Garden Island) – 2024
(39’, Filmakademie Baden-Württemberg; graduation film)
• Nostalgia - 2024
(22’, Filmakademie Baden-Württemberg)
• Where The Wild Trees Grow – 2022
(11’, Filmakademie Baden-Württemberg)
Credits
- Regie:
- Nina Kormann
- Schnitt:
- Nina Kormann, Assistenz: Juliette Ferrére
- Mitwirkende:
- Samira Shair
- Musik:
- Madina Mardieva, Jannik Ost
- Produktion:
- Filmakademie Baden-Württemberg
- Kontakt:
- INina Kormann
- E-Mail:
- kormann.nina@gmail.com
- Deutschland
- Deutsch/ UT Englisch
- 2024
- 22 min
Raum
Inhalt
Marginalisierten Gruppen wird im öffentlichen Diskurs oft Raum genommen. So auch durch die Ereignisse und den darauffolgenden Boykott auf der Frankfurter Buchmesse 2021.
In Raum schildern Betroffene wie Annabelle Mandeng, die Autorin Katya Lwanga und Allies wie der Verlag "&Töchter" die Geschehnisse. Sie teilen retrospektiv ihre Gedanken und Gefühle – und nehmen sich so Raum zurück.
Über den Film/die Regie
Felicia Sippach wurde 2004 in München geboren und schloss 2022 das Gymnasium mit dem Abitur ab. Seit 2023 studiert sie in der Abteilung „Drehbuch“ an der HFF München. Raum ist im Rahmen ihres Studiums entstanden und ist ihr erster Film.
Credits
- Regie:
- Felicia Sippach
- Drehbuch:
- Felicia Sippach
- Animation:
- Patricia Vester
- Schnitt:
- Felicia Sippach
- Mitwirkende:
- Annabelle Mandeng, Elena Straßl, Evein Obulor, Jessica Taso, Katya Lwanga, Laura Nerbel, Sarah Zechel
- Ton:
- Benjamin Klahr
- Musik:
- Pigment Blau
- Produktion:
- Benjamin Klahr, Robin Kufner
- Kontakt:
- Felicia Sippach
- E-Mail:
- felicia.sippach@campus.hff-muc.de
- Deutschland
- Deutsch / UT Englisch
- 2024
- 10 min